Donnerstag, 22. November 2012

Hollywood

Nach langer Zeit kommt nun wieder ein Post von mir. Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich hatte Stress. Stress in der Uni und Stress in der WG.
Am Montag habe ich eine Klausur in Japanisch geschrieben, die zum Glück gut gelaufen ist. Dienstag musste ich ein Protokoll für ein komplettes Praktikum (11 Experimente) abgeben und gestern habe ich einen Vortrag halten müssen. Heute beginne ich endlich (hoffentlich) damit, für die Mikrobiologie-Klausur zu lernen, die ich morgen Nachmittag schreibe. Dabei kann ich mich momentan so gut wie auf nichts konzentrieren...

Der Grund für meinen "Konzentrationsmangel" ist, dass ich letzte Woche etwas wirklich dummes getan habe: Ich bin fremdgegangen. Und zwar mit A, meinem derzeit besten Freund und Mitbewohner in der WG. Das alles während mein Freund in seinem Zimmer geschlafen hat... Ich bin so was von das Letzte!!!
Irgendwie habe ich mich wohl über die letzten Monate ein wenig in A verliebt, obwohl ich wusste das das nicht hätte passieren dürfen...  Dann kam noch ein bisschen Wein, Gin und die späte Stunde dazu und naja...
Und wisst ihr was das schlimmste ist? Ich fand es schön, mit ihm zu schlafen. Ich glaube, ich hatte mich noch ein bisschen mehr verliebt.
Dann folgten viele anstrengende Gespräche. Mein Freund meinte, er hätte es schon geahnt, dass das irgendwann mal passieren würde, weil ich so viel Zeit mit A verbringen würde statt mit ihm. Und weil A ja schon mit mir zusammen sein wollte, als ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin. Unter Tränen hat er gesagt, er würde mir verzeihen, aber er wolle mit mir ausziehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht will.
Zwischen uns beiden läuft es komischerweise nun viel besser, als während des ganzen letzten Jahres. Vielleicht war es Zeit, dass wir mal wieder darüber reden, was in unserer Beziehung eigentlich los ist.
A hat mir immer wieder erklärt, wie viel er für mich empfindet und dass er sich wünscht, ich würde mit meinem Freund schluss machen und bei ihm bleiben. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht, auch wenn ich zur Zeit mehr für ihn empfinde, als nur Freundschaft. Ich will ihm nicht noch mehr weh tun, indem ich ihm noch mehr Hoffnungen mache, aber ich will ihn auch nicht verlieren... weil ich ihn immer noch küssen will... aber vor allem als guter Freund.

Ich bin so egoistisch! Ich habe nichts anderes im Kopf, als die Panik davor, noch einen Freund zu verlieren. Ich will das nicht. Aber ich will ihm auch nicht weiter weh tun. Als seine beste Freundin würde ich ihm schließ lich auch raten: Vergiss die Schlampe! Triff sie nicht mehr, nimm Abstand von ihr und lass die Zeit deine Wunden heilen.
Irgendwann habe ich ihm das tatsächlich gesagt. Er hat angefangen zu weinen und meinte, ich solle ihn nicht alleine lassen. Er sagte, wenn er nur als guter Freund bei mir sein könnte, dann würde er das akzeptieren müssen...


Ist es richtig, dass ich seinen Masochismus einfach so hinnehme? Bestimmt nicht. Ist es richtig, dass mir mein Freund mir verzeiht und ich nicht mal ihm zu liebe die Wohnung wechseln kann? Ganz bestimmt nicht.
Mein Selbsthass wächst von Tag zu Tag und Sonntag habe ich mich das erste Mal seit 3 Jahren wieder geschnitten. Es war so erleichternd. Endlich eine Strafe dafür, dass ich nur Scheiß e baue.
Manchmal frage ich mich was passieren würde, wenn das ganze ein Hollywood-Film wäre. Wahrscheinlich wäre ich wohl die Antagonistin. Am Ende würde ich von beiden mit Pauken und Trompeten davon gejagt werden und die beiden würden zusammen in einer Bar ihre neue Männer-Freundschaft feiern.

Ein gutes hat die Sache: Ich habe das Essen vergessen. Und ich habe fast 2 kg abgenommen. Heute morgen waren es genau 72 kg. Irgendwie kann ich mich aber kaum darüber freuen.

Donnerstag, 8. November 2012

Die Morgenstimmung

Ich wünsche allen meinen lieben Lesern einen ganz zauberhaften guten Morgen!

Ich weiß   nicht warum, aber irgendwie hatte ich von Anfang an im Gefühl: Das heute wird ein guter Tag. Meine Stimmung tanzt grade irgendwo in den Wolken herum und winkt mir von oben zu.
"Gestern war stressig, aber heute wird super." Kennt ihr das, wenn man mit diesem Gedanken aufwacht?
Gestern hing ich von morgens 8 Uhr bis abends um 9 Uhr in der Uni rum und dann ist mir aufgefallen, dass ich die Pille vergessen hatte. Mist. Also bin ich dann noch zum ärztlichen Notdienst und hab mir ein Rezept für die Pille Danach geben lassen. Dann noch die nächste offene Apotheke finden usw... Im Endeffekt bin ich kurz vor 11 zuhause gewesen und sofort erschöpft ins Bett gefallen.
Heute wurde ich dann gleich doppelt belohnt: Erst hat mein Mitbewohner endlich zugestimmt, dass ich den Hund haben darf, in den ich mich im Urlaub in Italien so verliebt habe! (Wir hatten ein Ferienhaus in der Nähe eines Tier-Asyls) Ich bekomme also endlich einen Partner für meine nächtlichen Spaziergänge :D Ich könnte grade die ganze Welt umarmen!!! Leider kann er wahrscheinlich erst im Dezember nach Deutschland gebracht werden, aber dann habe ich wenigstens genug Zeit um alles zu besorgen, was ein Hund so braucht.
Die zweite Belohnung: 73,8 kg! Es ist immer noch unglaublich viel, ja. Aber es geht immerhin wieder in Richtung 60er. Mir ist vorhin aufgefallen, dass ich seit Mitte Oktober jetzt schon über 5 kg runter habe, und da dachte ich wird es Zeit, dass ich mir mal eine kleine Belohnung gönne. Also habe ich mal ein bisschen nach Vinyl im Netz gestöbert und mir diese Beiden Schätzchen bestellt um meinen Plattenspieler zu füttern:
Saints - Monokle und Mantasy - Michael Mayer

So das war's auch eigentlich wieder mit meinem Geblubber. Ich denke, ich werd mich jetzt noch mal mit der Einweg-Kamera auf den Weg machen und vielleicht endlich den zweiten Teil der Liste abarbeiten, bevor ich zum Mikrobiologie-Praktikum muss.
Euch allen noch viel Freude in den nächsten Stunden!



Bisous

Montag, 5. November 2012

Kurzschluss

Geburtstag und Elternbesuch sind überstanden. Aber das zusätzliche Kilo auf der Waage hat mich heute morgen fertig gemacht. Riesiger Zusammenbruch in winzigem Badezimmer.
In Trance habe ich mir einen kleinen Cocktail gemacht. Ein Fehler. 480 mg Pseudoephedrin, 1000 mg Coffein, 40 mg Sibutramin.
Mein Tag bestand aus Herzrasen, Nervosität und der Angst, dass es zu viel für meinen Körper war.
Herzrasen im Bus, in der Vorlesung, beim Sitzen, beim Stehen, beim Laufen... und immer Angst, dass das Licht ausgeht und dann ist Schluss.
Aber gegessen habe ich nicht.
Lächerlich.
Von auß en betrachtet könnte es scheinen, als würde mich die Essstörung um das letzte bisschen Menschenverstand bringen.
Aber ich habe alles im Griff.
Wer schön sein will, muss leiden.


Donnerstag, 1. November 2012

Geburtstags-Freuden

Die Klausur ist überstanden! Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist. Ich glaube sogar, es ist ganz gut gelaufen :)
Jetzt steht als nächstes der Besuch meiner Eltern heute an. Bis dahin muss ich unbedingt noch aufräumen... Sie kommen, weil ich morgen 20 werde. Ich kann nicht sagen, dass ich mich nicht freue, sie zu sehen, aber die Sache mit dem Essen stresst mich. Warum müssen Geburtstage immer auf Essen hinauslaufen?
Ich will, dass  meine Eltern denken, ich sei weiterhin auf der Low Carb Diät, die ich mit meiner Mutter angefangen habe. Aber ich will nicht dieses ganze Fleisch und Fett essen. Dann schieß t mein Gewicht garantiert exponentiell nach oben, da ich mich über die letzten 3 Tage zusammengenommen von 3 Möhren, einer Nashi-Birne und einer halben Zucchini ernährt habe.
Ich will, dass es schneller geht. I literally can't bear all that weight anymore. Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Winter wieder kommt. Im Winter wird irgendwie alles schwerer für mich.




Dann ist da noch das Alter... Mit 20 sollte man langsam einen Plan haben, was man mit seinem Leben so anfangen will, oder...?
Den habe ich sowas von nicht. Im Gegenteil, ich habe gar keine Lust zu Planen und irgendwelche wichtigen Entscheidungen zu treffen. Verantwortung tragen. Ich kann das nicht!

Gestern abend haben wir ein paar Leute eingeladen und "True American" gespielt, ein recht merkwürdiges Trinkspiel. Es tut so gut, sein Gehirn auszuschalten. Nicht mehr denken, hauptsache nicht mehr denken.


Montag, 29. Oktober 2012

Kälte

Die Kälte ist nun letztendlich in jeden Winkel der Stadt gekrochen und hat meinen Wintermantel wieder zum Vorschein gebracht. Ich friere. Immer wieder finde ich es erstaunlich, wie schnell der Körper aufhört genug Wärme zu produzieren, wenn er kaum Energie zur Verfügung hat...
Donnerstag bis Samstag Abend war ich durchgängig entweder betrunken oder verkatert, habe gefeiert und mich letztendlich doch mit dem ganzen Süß kram vollgestopft, sodass ich erstmal 2 kg zugelegt hatte. Jetzt sind sie wieder weg und die Waage hat mir heute morgen versöhnliche 76,6 kg angeboten. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl dabei. Zu viel, es ist einfach immer und überall zu viel von mir.
Gestern habe ich mich unterm Strich zu 500, heute nur noch zu 100 kcal überwinden können, was mir einerseits Sorgen macht, aber andererseits beruhigt es mich. Ich möchte diese Sicherheit nicht verlieren. Ich weiß  , solange ich bei so wenig bleibe, kann mir nicht wieder alles entgleisen. Ich bin einfach nicht zufrieden mit dem Mittelmaß  . Ich kann das nicht.
Mal wieder klammere ich mich an diesen "Ich habe alles im Griff"-Gedanken, dabei kenne ich mich doch und weiß  , wie schnell das wieder aus dem Ruder läuft.
Aber es gefällt mir. Es hebt meine Laune und mein Selbstwertgefühl, wenn auch nur kurzfristig. Erstmal bleibe ich dabei.

Heute gibt es ein zauberhaft melancholisches Liebeslied von einer meiner liebsten Musikerinnen als Empfehlung: Dillon, eine brasilianische Sängerin, die aber meines Wissens nach in Deutschland lebt.


Morgen steht die Biotechnologie-Klausur an. Ich bin mal wieder völlig unmotiviert und grenzenlos schlecht vorbereitet. Naja, das Ding wird schon irgendwie laufen... wünscht mir Glück!


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Weltfremd

Hier bin ich wieder, in alter Frische ;)
Die letzten zwei Tage waren relativ stressig. Ich hatte typischerweise mal wieder verschwitzt, mich rechtzeitig für ein Praktikum anzumelden, deswegen bin ich erstmal den ganzen Dienstag quer durch die Stadt gerannt, um das alles organisatorisch noch hinzubekommen. Von einem Campus zum nächsten. Naja. Jetzt habe ich einen Platz im Physikpraktikum. Herzlichen Glückwunsch. Ich liebe Physik ja so, juchee. *Sarkasmus off*
Und gestern habe ich Mittwoch offiziell zu meinem Hass-Tag für dieses Semester ernannt. Um 10 hatte ich die erste Vorlesung und um 21 Uhr war die letzte vorbei. Da ich auch dort noch zwischen den verschiedenen Campussen hin und her musste, (ja das ist die Mehrzahl, ich habs grad nachgeschlagen =P) blieb teilweise nicht mal Zeit aufs Klo zu gehen.
Und dann ist auch noch der Herbst mit seinem Niesel-Nebel-Regen über mich hereingebrochen, ohne sich vorher bei mir anzukündigen. Wie unhöflich.


Hier nochmal eine kleine Musik-Empfehlung meinerseits: Aparde, für mich noch eine Neuentdeckung, aber wohl schon seit längerem dabei. Ich persönlich habe mir grade sofort mal das Album "Goldene Barrikaden" und die EP "MMXII" besorgt. Wunderschöner Techno zum Träumen <3
"Oft ein Gefuehl vom Aufgehen in der Ewigkeit und dem Sturz zurück in den Zeitgeist." (Facebook)



Essenstechnisch  liefen  die letzten Tage scheinbar gut oder zumindest nicht schlecht, auch wenn ich das Gefühl hatte. Heute morgen auf der Waage waren es jedenfalls 76,7 kg
Mein Mitbewohner A. will mit mir gleich zum Werksverkauf von Lambertz... Das bedeutet überall Lebkuchen und sonstiger Süß kram - gar nicht gut. Da steht der nächste FA doch garantiert schon an der Tür und klingelt noch bevor ich wieder aus dem Auto raus bin... Dabei hatte ich den letzten erst am Dienstag (damit wäre jetzt auch Sofia Ellen's Frage beantwortet) und wollte eigentlich nicht so schnell wieder kotzen. Meine Zähne haben nämlich in letzter Zeit angefangen weh zu tun, wenn ich zu süß es Zeug esse. Das macht mir doch ein bisschen Sorgen...




Dienstag, 23. Oktober 2012

Zahlenwelt

Vorhin ist mir aufgefallen, dass ich immer noch versuche diese ganzen Gedanken rund um Essen und Gewicht zu verdrängen. Es nicht wieder zu nah an mich heranzulassen. Und mir ist klar geworden, dass ich sie eigentlich gar nicht verdrängen will. Eigentlich will ich mich in meinem Selbsthass wälzen. Und mich richtig schlecht fühlen, dafür dass ich so widerlich fett bin.
Das ist merkwürdig, ich weiß  . Es ist nicht gut für mich, das weiß  ich auch. Und alle denken, dass jetzt endlich alles gut ist bei mir. Niemand wünscht sich das depressive, ständig hungrige Mädchen zurück, das nur über Essen denken und reden kann.
Aber ich wünsche mir so sehr, dass meine Welt wieder einfacher wird und ich mir nicht mehr so viele Gedanken um diesen Zukunfts-Kram machen muss. Nur ich und meine Zahlenwelt - das wünsche ich mir zurück...


Mein Start in den Tag war heute mal wieder Pilates. Ich hab vor 2 Wochen damit angefangen und inzwischen mache ich eigentlich jeden (mindestens) zweiten Morgen 30 min. Und ich muss sagen es macht total Spaß  ! Danach fühle ich mich immer super. Und weil es so entspannt ist und trotzdem anstrengend, würd ich es auch jedem weiterempfehlen ;)
Gewogen habe ich mich heute morgen nicht. Ich will es gar nicht mehr wissen. DOCH ICH WILL!!!  Das demotiviert mich nur. ABER ICH MUSS WISSEN WIE VIEL MEHR ES IST!  Egal, ich denke einfach nicht dran.
Nach einem meiner klassischen Milchkaffee-Zigaretten-Früstücke bin ich dann mit dem Rad auf in die Uni: Physikalische Chemie und Biotechnologie III standen auf dem Plan, aber irgendwie ist das alles heute viel zu schnell an mir vorbei gezogen. Als die Vorlesung grade richtig angefangen hatte, war sie auch schon wieder zuende. Merkwürdig, vielleicht fange ich ja an, mich mit meinem Studienfach anzufreunden. Schön wäre es ja mal.
17 Uhr war ich dann noch mal kurz zuhause, um zu essen. Es gab Rosenkohl (früher fand ich es abscheulich, aber momentan fahre ich total darauf ab ____ ) mit Minutensteaks.  Und später noch 1 Tomate. Insgesamt waren es also heute sowas bei 500 bis 550 kcal. Endlich mal wieder ein Tag an dem ich nicht gefailt hab und meine Low-Carb-Diät auch durchgezogen habe.
Bis 9 war ich dann noch beim Japanisch-Unterricht. Es macht mir von Stunde zu Stunde mehr Spaß , auch wenn ich über die langen Ferien ganz schön auß er Form gekommen bin mit dem Schreiben der Zeichen.

じゃ また あした